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Foto: Alexander Paul Englert
Foto: Alexander Paul Englert

E-Book: Blogger für Flüchtlinge

Schreiben hilft

Die Initiative „Blogger für Flüchtlinge“ sammelt Geld für Hilfsorganisationen. Durch sie entstand nun ein weiteres Projekt: ein E-Book, dessen Erlös gespendet wird. Macherin Caterina Kirsten erzählt, was dahinter steckt.
In sozialen Netzwerken wird viel über Flüchtlinge und ihre Situation diskutiert. Neben Hetz-Kommentaren finden sich glücklicherweise auch viele gute und wertvolle Beiträge, etwa Erfahrungsberichte oder persönliche Fluchtgeschichten. Schon im August formierte sich ein Team aus vier Bloggern, das noch mehr tun wollte. Ziel war es, mit Artikeln unter dem Hashtag #bloggerfuerfluechtlinge auf die Zustände an Grenzen und in Aufnahmeeinrichtungen aufmerksam zu machen. Darüber hinaus starteten sie eine Crowdfunding-Kampagne, um Hilfsorganisationen finanziell unterstützen zu können. Die angedachte Summe war ganz bescheiden: 5000 Euro. Aber die Beteiligung übertraf alle Erwartungen – in nur sechs Wochen wurden 130.000 Euro gespendet.

Daraus entstand nun ein weiteres Projekt: ein E-Book, das den Titel „Willkommen! Blogger schreiben für Flüchtlinge“ trägt. „Ich habe die Idee, Texte über das Thema zu sammeln und bündeln getwittert – und die Resonanz war super“, berichtet Initiatorin Caterina Kirsten. Die 30-Jährige lebt seit rund vier Jahren in Frankfurt und arbeitet als Literaturagentin und freie Lektorin. Nebenbei betreibt sie den Literaturblog „Schöne Seiten“. Sie beschloss, die Idee umzusetzen. „Es waren einfach so tolle Beiträge dabei – Statements gegen Rassismus sowie persönliche Geschichten über Flucht, die zeigen: In den meisten Familien gibt es Fluchtgeschichte“, erläutert Kirsten. Verbündete fand sie schnell – vier Mitstreiter, darunter Blogger, Lektoren und Autoren, waren sofort begeistert. Und auch ein Verlag fand sich problemlos: der E-Book-Verlag microtext. Die Verlegerin sei so angetan von dem Projekt gewesen, dass sie sich auch inhaltlich beteiligte, berichtet Kirsten.

54 Texte beinhaltet das Werk nun. Darunter sind ganz unterschiedliche Beiträge, die alle zwei Gemeinsamkeiten haben: Zum einen drehen sie sich thematisch um Flüchtlinge und Flucht, zum anderen sind es alles ehrenamtliche Arbeiten. Obwohl sogar Prominente wie Sarah Connor und große Medien wie Spiegel-Online oder die Zeit Beiträge zur Verfügung stellten, verlangte niemand auch nur einen Cent. Denn der Erlös – das E-Book kostet 4,99 Euro – soll zu hundert Prozent gespendet werden. „Daher war klar, dass wir es nicht vereinbaren können, Honorare zu zahlen“, so Kirsten. Sängerin Sarah Connor beteiligte sich, weil sie gerade eine fünfköpfige Flüchtlingsfamilie aufgenommen und darüber einen Erfahrungsbericht geschrieben hat – der zuvor in der Zeit erschienen ist.

Überwiegend sind es aber Blogger, die die virtuellen Seiten des Buches gefüllt haben. Teilweise sind es einfach Facebook-Posts oder Tweets, aber auch lange Texte, wie Reportagen und Interviews gibt es. Um die besten Beiträge ausfindig zu machen, habe das Team monatelang das Netz durchsucht, erzählt Kirsten. Fluchtgeschichten von Menschen, die erst vor kurzer Zeit nach Deutschland kamen, seien kaum darunter. Man habe es nicht kategorisch ausgeschlossen, aber auch nicht extra nach solchen Geschichten gesucht, erklärt die Initiatorin. „Es ist immer eine Gradwanderung, man muss sehr aufpassen, dass es nicht voyeuristisch wird, nach dem Motto: Wir lassen uns mal Schauergeschichten von der Flucht erzählen“, begründet Kirsten. Daher stehe eher im Vordergrund, wie es den Menschen hier nun geht und wo es Missstände gibt.

>> "Willkommen! Blogger schreiben für Flüchtlinge", herausgegeben von Caterina Kirsten, Katharina Gerhardt, Ariane Novel, Nikola Richter, Frank O. Rudkoffsky, Eva Siegmund: erhältlich in alle E-Book-Shops sowie unter Minimore, Kosten: 4,99 Euro
 
8. Dezember 2015, 14.53 Uhr
Christina Weber
 
 
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