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Foto: Städel Museum
Foto: Städel Museum

Digitales Schlendern

Eine virtuelle Zeitreise ins Städel

Das Städel Museum erweitert sein digitales Angebot: Neue Forschungsergebnisse werden online präsentiert und können zu Hause sogar mit einer Virtual-Reality-Brille nachempfunden werden. Eine Zeitreise zu den ehemaligen Standorten.
Johann Friedrich Städel lebte eher zurückgezogen und verbrachte seine Freizeit statt "mit prahlenden Gastmahlen" lieber "mit Früchten der Kunst und des Wissens" - so sagt es zumindest Zeitgenosse Johann Isaak von Gerning. Städel war hauptberuflich Kaufmann und handelte zum Beispiel mit Kaffee aus Java oder Indigo von Übersee. In seiner Freizeit sammelte Städel Kunst, was zu dieser Zeit nicht unüblich unter vermögenden Händlern war. Er vermachte nach seinem Tod vor 200 Jahren dem „Städelschen Kunstinstitut“ eine umfangreiche Kunstsammlung. Diese Sammlung hat sich im Laufe der Jahre verändert. Werke wurden verkauft, andere Arbeiten dafür angekauft. Auch die Präsentation der Sammlung änderte sich immer wieder. Nun hat das Städel Museum das für seine Besucher rekonstruiert.

Jeder kann nun ganz bequem von seinem Sofa aus drei historische Standorte besuchen. Wie sah das Städel 1816, 1833 und 1878 aus? Welche Gemälde wurden gehängt? Und wie wurden sie gehängt? In einer Zeit, in der der White Cube für den Ausstellungsbesucher gang und gäbe ist, wirkt die barocke Hängung ungewöhnlich. Dicht beieinander, wirkt die Hängung der vielen Gemälde wie ein heilloses Durcheinander. Doch in Wahrheit steckte System dahinter: an einer imaginären mittleren Raumachse in vertikalen Bahnen und horizontalen Registern wurden die Gemälde dicht an dicht angeordnet.

Virtuell steht man vor den Wänden der Gemäldegalerie von Städel in seinem Haus am Rossmarkt. Auf einigen Leinwänden ist lediglich eine Zahl zu sehen: Das sind die Arbeiten, die im Laufe der Jahre weiterverkauft wurden. Man kann durch Städels Haus schreiten. Klickt man einzelnen Bilder an, erfährt man mehr über sie. 1833 zog das Städelsche Institut in die Neue Mainzer Landstraße. Dank ausführlicher Aquarellzeichnungen weiß man auch hier, wie die Gemäldesammlung präsentiert wurde. Dann zog die Sammlung 1878 an ihren vorerst letzten Standort: Das heutige Museumsgebäude am Schaumainkai. Anfangs war man nicht sehr glücklich über den neuen Standort, da er so weit vom Stadtzentrum entfernt lag. Doch war der Umzug Teil einer programmatischen Stadtentwicklung. Auf der Homepage kann man sich unterschiedliche Entwürfe des Architekten Oskar Sommer anschauen. Hier kommt dem versierten Städelbesucher das Meiste schon bekannt vor. Nur noch selten sieht man die Gemälde mit leerer Leinwand. Doch auch hier unterscheidet sich die Hängung stark von der heutigen.

Für das Team um Jochen Sander, den Leiter des Forschungsprojekts und stellvertretender Direktor des Museums und Sammlungsleiter für Deutsche, Holländische und Flämische Malerei vor 1800, bedeutete das drei Jahre intensiver Forschung. Die digitale Aufbereitung der Forschungsergebnisse soll ein möglichst niedrigschwelliges Angebot darstellen. Denn den Rundgang durch die historischen Räume kann man auch mit einer Virtual-Reality-Brille nachempfinden. "Das soll den Besuch im echten Städel nicht nachbauen", so Sander. Es solle lediglich einen alternativen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen. "Wir haben den städelschen Bildungsauftrag auf den digitalen Raum erweitert."

>> Unter zeitreise.staedelmuseum.de kann jeder bequem vom heimischen Sofa aus erkunden, wie die Sammlung des Städels vor rund 200 Jahren präsentiert wurde.
 
29. September 2016, 10.19 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
Fotogalerie:
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