Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Der Paperboy macht nicht nur in Sachen Frisur Welle



Mit Soul-Musik verbinden die meisten wohl eher verblichene Stars wie Sam Cooke oder James Brown. Doch der Generationswechsel ist vollzogen! Der neue Star am Soul-Himmel ist gerade mal 26, heißt Eli „Paperboy“ Reed und kommt aus Boston. Während amerikanische Musikkritiker ihn schon seit mehreren Jahren in den Himmel loben, ist er bei uns in Deutschland ein Geheimtipp. Noch! Sein aktuelles Album „Come and get it!“ ist seit gut zwei Wochen draußen und erstmals von einer großen Plattenfirma aufgenommen worden.

Dieser charismatische junge Mann spielte nun also ein Studiokonzert im Sendesaal des Hessischen Rundfunks und ich war – wie 250 andere glückliche Gewinner der Karten, die es nicht zu kaufen gab – live dabei. Dieses Konzert markierte den Auftakt seiner Deutschlandtournee und war, leider leider, sein einziges in Hessen. Wie es dazu kam, erzählte Hr1-Moderator Werner Reinke in einer 15-minütigen Einleitungsrede. Man traf sich vor 6 Wochen in seiner Sendung, man fand sich nett, man unterhielt sich über Musik, der Paperboy brachte seine Gitarre mit und gab ein paar Songs zum Besten. Man gefiel sich dabei so gut, dass Eli einen anderen Termin bei einer Radiostation in Köln glatt sausen ließ und das Studiokonzert fix machte.

Um 19.15 Uhr verließ Reinke die Bühne und es ging los: Paperboys Band „the true loves“ –einer cooler als der andere – betrat die Bühne. Nach einer kurzen Kostprobe ihrer Fähigkeiten war die Hauptperson des Abends dran: In bester Boxkampf-Ansager-Manier vom Keyboarder angekündigt und unter kräftigem Applaus der 250 Soul-Fans kam Eli „Paperboy“ Reed auf die Bühne. An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass sich meine Soul-Kenntnisse so ziemlich auf „I feel good“ von James Brown beschränken. Egal: Ich war offen für neues.

Und was dieser Mann im braunen Anzug dann auf der Bühne ablieferte war allererste Sahne. Die 30 Zuschauer, die einen Sitzplatz in der ersten Reihe ergattern konnten, waren in null Komma nix aufgestanden und der ganze Saal swingte mit dem Paperboy zusammen, der das Publikum immer wieder zum Mitmachen animierte. Eli sang von –wie sollte es anders sein – der Liebe und seiner Heimatstadt Boston, mal schön fetzig, mal herrlich melancholisch.

Der Paperboy hat seinen Spitznamen übrigens von Auftritten in Mississippi, bei denen er mit einer Schiebermütze auftrat, wie sie üblicherweise Zeitungsjungen tragen. Und als der Paperboy im Sendesaal mal kurz Pause macht, folgt kein Stimmungstief, denn die achtköpfige Band ist auch ohne Frontman super.

Die 75 Minuten inklusive Zugabe, die Eli Reed uns gönnte, verstrichen wie im Flug. Nach der Show dann noch schnell die neue Platte gekauft und in der lauen Frühlingsnacht bei offenen Fenstern laut aufgedreht. Was für ein wunderbarer Abend! Der Soul lebt!

Text: Jonas Jung, Fotos: hr1/Jens Naumann
 
30. April 2010, 09.11 Uhr
Redaktion
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Das Frankfurter Festival „literaTurm“ verspricht mit seiner exzellenten Auswahl an Gästen einen hohen Erkenntnisgewinn und Veranstaltungen an ungewöhnlichen Orten.
Text: Christoph Schröder / Foto: Timon Karl Kaleyta, Dana von Suffrin, Gabriele von Arnim, Leif Randt, Caroline Wahl, Dana Grigorcea © Doro Zinn, Ralf Hiemisch, Tara Wolff, Zuzanna Kaluzna, Frederike Wetzels, Lea Meienberg
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
25. April 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • The Dorf
    Theater Rüsselsheim | 20.00 Uhr
  • Telquist
    Zoom | 19.00 Uhr
  • Endless Wellness
    Mousonturm | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Afterwork Clubbing
    Gibson | 22.00 Uhr
  • VinylGottesdienst
    Johanniskirche Bornheim | 19.30 Uhr
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Eliott Quartett
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Göttinger Symphonieorchester
    Stadthalle am Schloss | 19.30 Uhr
  • hr-Sinfonieorchester
    Alte Oper | 19.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Jörg Hartmann
    Centralstation | 19.30 Uhr
  • Mike Josef
    Haus am Dom | 19.00 Uhr
  • Stephan Bauer
    Bürgerhaus Sprendlingen | 20.00 Uhr
Kunst
  • Dialog im Dunkeln
    Dialogmuseum | 09.00 Uhr
  • Friedrich Stoltze
    Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse | 10.00 Uhr
  • Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager
    Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager | 14.00 Uhr
Kinder
  • Kannawoniwasein – Manchmal muss man einfach verduften
    Staatstheater Mainz | 10.00 Uhr
  • Salon Salami
    Theaterperipherie im Titania | 19.30 Uhr
  • Schirn Studio. Die Kunstwerkstatt
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 16.00 Uhr
Freie Stellen