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Foto: © Bernd Kammerer
Foto: © Bernd Kammerer

Bäppi ist auf Show- und Politbühnen daheim

Von Winnetuck bis "Tuntenball"

Thomas Bäppler-Wolf alias Bäppi hat viel vor: sowohl im Theatrallalla als auch im Polit-Theater bei der SPD und dann will er noch im Hotel Westin Grand an der Konsti einen "Tuntenball" etablieren. Das kann ja heiter werden.
Während die Stadt über das Kulturdezernat spricht und alles in Aufruhr ist, bereitet sich Thomas Bäppler-Wolf alias Bäppi alias Lisbet Windsor auf seine neue Rolle im Polit-Theater vor. Er ist zweiter Nachrücker, rutschte als Neuling bei der Kommunalwahl von Platz 49 auf der SPD-Liste auf Platz 24. Wenn die SPD nun zwei Ämter an künftige Stadträte vergibt, sitzt Bäppi im Stadtparlament und das wird heiter werden. Das wird seiner Schätzung nach im Juni spätestens Juli sein. „Bis dahin kann ich mich noch daneben benehmen“, sagt der für sein loses Mundwerk und seinen mitunter beißenden Humor bekannte Bäppi bei einer staatstragenden Pressekonferenz im Hotel Westin Grand. „Aber ich werde mich danach auch nicht verändern, denn die Leute haben mich gewählt, weil sie mich kennen wie ich bin.“ Als Theatermann interessiert er sich natürlich für den Kulturausschuss, es ist damit zu rechnen, dass Bäppler auch mal Tacheles reden wird. „Die sogenannte Vergütung für mein Ehrenamt wird vermutlich für Strafgelder drauf gehen“, frotzelt der Travestiekünstler, der schon mal in Aussicht stellt, dass es vorkommen könne, dass er im Lisbet-Fummel und in voller Bemalung in den Plenarsaal kommen werde, wenn er davor seine Führung im Historischen Museum macht und sich nicht rechtzeitig abschminken kann. [Wenn man ihn dann rügt, ist das dann Majestätsbeleidigung?] Es wird also heiter zugehen, aber Bäppler-Wolf will nicht nur als schillernde Persönlichkeit auffallen, er hat auch ein paar Ideen im Gepäck: Er will die Menschen in die Kulturinstitutionen, etwa ins Theater, locken. In Wien gebe es eine offene Bühne am Rathaus, wo sich im Sommer täglich ein anderes Theater präsentiere und das Publikum kostenlos an das Genre herangeführt werde. Das könne er sich auch in Frankfurt mit seinen an die 30 Theatern vorstellen, ebenso wie die Verleihung eines Theaterpreises. Zur Neubesetzung des Kulturdezernats sagt Bäppi nur, es könne vieles besser werden, einer der besten Kulturdezernenten der Stadt sei immerhin SPD-Mann Hilmar Hoffmann gewesen. „Es muss überall gespart werden, auch bei der Kultur, gleichzeitig aber wird auch viel Geld zum Fenster herausgeschmissen.“

Demnächst muss sich der Spielplan im Theatrallalla in der Friedberger Landstraße nach dem politischen Terminkalender des Neupolitikers richten. „Dann spiele ich halt nicht immer selbst mit.“ Ab 18. Mai ist er aber auf der Bühne zu erleben in einem Stück von Viktor Vössing, der neben Stefan Pescheck auch selbst mitspielt: „Winnetuck – Kreischalarm in der Prärie“. „Das ist eine Westernparodie, die rein gar nichts mit dem Schuh des Manitu zu tun hat. Es ist die Weltreise der Squaw Läufige Libelle. Vom Lach- und Trashfaktor ähnlich wird ab September die Wiederaufnahme des wirklich schrägen Stücks „Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin“. Insider brüllen jetzt Göddele! Unwissende müssen es sehen, um es zu glauben. Ab 5. Oktober ist Stefan Pescheck dann alleine auf der Bühne zu sehen in Bodo Kirchhoffs „Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf“. In der Uraufführung spielte Ilja Richter die Rolle eines Mannes, der mit einem elendlangen Monolog das Publikum bei Laune hält.
Vom 2. November bis Dezember steht nach Sissi ein weiteres Bockmayer-Musical auf dem Programm „Cleopatra und der Fluch der Tempelhuren“. Zuschauer werden Zeuge, wie Cleopatra und ihre Mannen sich auf die Yacht der Geissens retten. Anschließend folgt im Dezember eine Wiederaufnahme der beiden 50er-Jahre-Schlager-Revues „Verliebt, Verlobt, Verheiratet“ und der Fortsetzung „Mandolinen und Mondschein“. Und weil Thomas Bäppler-Wolf immer gerne vorausschaut: 2017 wird er im April „Die Fledermaus“ zur Aufführung bringen, unter anderem mit dem Schauspieler und Intendanten des Theaters Alte Brücke Alexander Beck in einer Hauptrolle. Und gegen Ende des Jahres 2017 wird „Das Haus in Montevideo" folgen.

Ebenfalls im kommenden Jahr will Bäppi in Frankfurt eine neue Veranstaltung etablieren: Am 30. April soll im Hotel Westin Grand (im Bild ist dessen Direktor Michael Fritz neben Bäppi zu sehen) ein „Tuntenball“ stattfinden. Das ist noch ein Arbeitstitel, aber laut Bäppi sollen sich dort „als Frauen verkleidete Männer und als Männer verkleidete Frauen tummeln“. Außerdem sollen eine Band und ein abwechslungsreiches Showprogramm für Unterhaltung sorgen. Es gilt bei Bäppi also im Römer, im Theatrallalla und im Hotel: It’s Showtime!
 
3. Mai 2016, 17.23 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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