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Ausstellung im Historischen Museum
Das Erbe der Holzhausens
Eine Ausstellung im Historischen Museum widmet sich den Holzhausens - Frankfurts "ältester Familie". 700 Jahre zeichnet sie nach, die Geschichte endet in der Gegenwart mit den Nachfahren in Österreich.
Es hätte so schön sein können: Ein Holzhausenviertel, ein Holzhausenpark, ein Holzhausenschlösschen – und dann noch eine Holzhausenbibliothek. Doch aus den Plänen des Adolph von Holzhausen, für die neu gegründete Goethe-Universität eine Bibliothek bauen zu lassen, wurde nichts. Die Inflation von 1923 machte den Millionenerlös seiner Ländereien zunichte. Und mit seinem Tod im gleichen Jahr endete auch eine Frankfurter Dynastie.
700 Jahre lang nahm die Familie Holzhausen Einfluss auf die Stadt. Kein anderes Geschlecht stellte in Frankfurt mehr Bürgermeister, Schöffen und Ratsherren. Eine Ausstellung im Historischen Museum stellt die Geschichte von „Frankfurts ältester Familie“ dar, anhand von Gemälden, kunsthandwerklichen Objekten, Handschriften, Inkunabeln, alten Drucken, Zeichnungen und Fotografien. Die Geschichte beginnt im 13. Jahrhundert in dem Ort Holzhausen im Vordertaunus (heute ein Stadtteil von Friedrichsdorf) und endet in der Gegenwart. Kuratiert wurde die Schau von dem Historiker Andreas Hansert, der in diesem Jahr auch ein Buch zur Geschichte des Frankfurter Patriziats veröffentlicht hat.
Eine Besonderheit findet sich am Ende der Ausstellung: Dort können sich Besucher den Dokumentarfilm des Nachkommens Johannes Holzhausen ansehen, der von dem heutigen österreicher Familienzweig handelt. Hier porträtiert der Sohn seinen Vater und fragt nach der Bedeutung des Stammbaums für die Identität der heutigen Generationen.
Der Einfluss der Holzhausens auf Frankfurt ist nicht nur im Nordend zu sehen: Die Patrizierfamilie vermachte der Stadt wesentliche Teile des kulturellen Schatzes. Auch hier ist Adolph von Holzhausen vieles zu verdanken: 70 Gemälde seiner Galerie gingen ans Städel, das Familienarchiv ging ins Stadtarchiv ein, die Bibliothek mit kostbaren Inkunabeln und alten Drucken in die Stadtbibliothek (heute Universitätsbibliothek), die kunsthandwerklichen Gegenstände ans Museum für Kunsthandwerk (das heutige Museum für Angewandte Kunst).
Schließlich ist auch das Holzhausenschlösschen eine Art kulturelles Zentrum geworden: Seit 1989 bespielt es die Bürgerstiftung mit einem Programm von Ausstellungen bis hin zu Lesungen, beim jährlichen Kinderfest wird Adolph von Holzhausens Wunsch entsprochen.
>>> Die Holzhausen. Frankfurts älteste Familie ist bis zum 27. Juli im Historischen Museum, Fahrtor 2, zu sehen. Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Zur Ausstellung erscheint eine 43-seitige Broschüre für 3 Euro, das Buch von Andreas Hansert, "Geburtsaristokratie in Frankfurt am Main", gibt es für 49 Euro im Buchhandel und im Museum.
700 Jahre lang nahm die Familie Holzhausen Einfluss auf die Stadt. Kein anderes Geschlecht stellte in Frankfurt mehr Bürgermeister, Schöffen und Ratsherren. Eine Ausstellung im Historischen Museum stellt die Geschichte von „Frankfurts ältester Familie“ dar, anhand von Gemälden, kunsthandwerklichen Objekten, Handschriften, Inkunabeln, alten Drucken, Zeichnungen und Fotografien. Die Geschichte beginnt im 13. Jahrhundert in dem Ort Holzhausen im Vordertaunus (heute ein Stadtteil von Friedrichsdorf) und endet in der Gegenwart. Kuratiert wurde die Schau von dem Historiker Andreas Hansert, der in diesem Jahr auch ein Buch zur Geschichte des Frankfurter Patriziats veröffentlicht hat.
Eine Besonderheit findet sich am Ende der Ausstellung: Dort können sich Besucher den Dokumentarfilm des Nachkommens Johannes Holzhausen ansehen, der von dem heutigen österreicher Familienzweig handelt. Hier porträtiert der Sohn seinen Vater und fragt nach der Bedeutung des Stammbaums für die Identität der heutigen Generationen.
Der Einfluss der Holzhausens auf Frankfurt ist nicht nur im Nordend zu sehen: Die Patrizierfamilie vermachte der Stadt wesentliche Teile des kulturellen Schatzes. Auch hier ist Adolph von Holzhausen vieles zu verdanken: 70 Gemälde seiner Galerie gingen ans Städel, das Familienarchiv ging ins Stadtarchiv ein, die Bibliothek mit kostbaren Inkunabeln und alten Drucken in die Stadtbibliothek (heute Universitätsbibliothek), die kunsthandwerklichen Gegenstände ans Museum für Kunsthandwerk (das heutige Museum für Angewandte Kunst).
Schließlich ist auch das Holzhausenschlösschen eine Art kulturelles Zentrum geworden: Seit 1989 bespielt es die Bürgerstiftung mit einem Programm von Ausstellungen bis hin zu Lesungen, beim jährlichen Kinderfest wird Adolph von Holzhausens Wunsch entsprochen.
>>> Die Holzhausen. Frankfurts älteste Familie ist bis zum 27. Juli im Historischen Museum, Fahrtor 2, zu sehen. Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Zur Ausstellung erscheint eine 43-seitige Broschüre für 3 Euro, das Buch von Andreas Hansert, "Geburtsaristokratie in Frankfurt am Main", gibt es für 49 Euro im Buchhandel und im Museum.
10. April 2014, 11.12 Uhr
Lukas Gedziorowski
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Text: Björn Lautenschläger / Foto: © Philip Nürnberger, Sheffield Tunes
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