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Foto: Manfred Stumpf
Foto: Manfred Stumpf

Ausstellung im Dommuseum

Marielies-Hess-Kunstpreis für Manfred Stumpf

Die Vernissage der Ausstellung von Manfred Stumpf wird zugleich zu einer Preisverleihung. Am Freitag bekommt er den Marielies-Hess-Kunstpreis verliehen – mit ihm sollen explizit regionale, bildende Künstler geehrt werden.
Manfred Stumpf widmet sein gesamtes Werk der kritisch reflektierten ästhetischen Auseinandersetzung mit christlicher Ikonographie und archetypischen Symbolen. So gibt es wohl kaum einen geeigneteren Ort für seinen Ausstellung als das Dommuseum zu Frankfurt. Programmatischer Titel der Schau: "Hosiana". Gezeigt werdenserielle Handzeichnungen zum „Einzug in Jerusalem“ mit seinem Eselreiter, als wieder ins Paradies einziehender neuer Adam, sowie zwei speziell für das Dommuseum entwickelte monumentale Installationen: einen „Sündenfall“ aus eingefärbtem Plexiglas und eine „Taufe des Messias“, bei der er objekthaft und popartig, mit von farbigen Folien beschichteten Plexiglaseinsätzen, in die Gestaltung der heute offenen gotischen Maßwerkfenster eingreift.

Kuratorin Brigitta Amalia Gonser sagt Manfred Stumpf betrachte Religion als ganzheitliche Form der Kunst: „Es handelt sich bei der Ikone 'Einzug in Jerusalem' um ein Ritual, das weit in die Vorgeschichte des Christentums hineinreicht, um einen Mythos, der sich nach beiden Richtungen hin, in die Zukunft und in die Vergangenheit, als interreligiöses Bild tragfähig erweist. Das prähistorische Reiterbild wird bei Jesaja in die jüdisch-messianische Vorstellung transfiguriert und anschließend in die christliche Ikonographie aufgenommen, als Einlösungsmotiv der Gottwerdung des Menschen.“

Der reflektierte Transfer ethisch-religiöser Moralvorstellungen in die Kunst, vermittels einer computergenerierten zeichnerischen Bildsprache, sei das Hauptanliegen im Schaffen des Konzeptkünstlers Manfred Stumpf. Mit seiner Ikone „Der Einzug in Jerusalem“ projiziere er eine gesamtkulturelle Vision einer anthropologischen Utopie, die wie ein Paradoxon wirke.

Der Künstler selbst sagt: „Etwas aus dem Ganzen herauszuschneiden, aus dem Chaos herauszulösen, aus dem Ganzen heraus zu zeichnen – das ist für mich eine ganz definitorische Ordnungshandlung.“ Er konzentriere sich vor allem auf die Linie, "als bedeutendes Element unserer universellen nichtverbalen Sprache". Und weiter: „Sie ist ein primäres Element. Es gibt eine Linie, bevor es Form, Raum oder Zeit gibt.“

Manfred Stumpf, 1957 in Alsfeld geboren, absolvierte 1981 sein Studium bei Thomas Bayrle an der Frankfurter Städelschule sowie parallel dazu bei Hans Haacke an der Cooper Union in New York und bei Bazon Brock an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Seit 1995 ist er Professor an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main.

Gestiftet wird der Marielies Hess-Kunstpreis 2015 von der Sparda Bank Hessen. Die seit über vierzig Jahren für bildende Künstlerinnen und Künstler aus Hessen und Frankfurt am Main agierende Marielies Hess-Stiftung vergibt seit 2011 im zweijährigen Rhythmus, einen Ende Mai zu verleihenden Preis für ältere, arrivierte, hessische Künstlerinnen und Künstler - den Marielies Hess-Kunstpreis, dotiert ist er mit 4000 Euro. Auch die Ausstellung des Künstlers wird von der Stiftung organisiert. 2011 ging der Preis an die Darmstädter Künstlerin Annegret Soltau, deren Ausstellung Generativ in der Goldhalle des Hessischen Rundfunks gezeigt wurde. 2013 erhielt ihn die Frankfurter Künstlerin Bea Emsbach, deren Ausstellung Human Nature ebenfalls im Frankfurter Dommuseum gezeigt wurde.

>> Manfred Stumpf: Hosiana
Vernissage und Preisverleihung des Marielies-Hess-Kunstpreises: 29.5.2015, 17 Uhr. Die Ausstellung läuft bis 30.6.2015 im Dommuseum Frankfurt, Domplatz 1, Di–Fr 10–17, Sa/So 11–17 Uhr, Tel.: 069 13376186
 
27. Mai 2015, 11.02 Uhr
red
 
 
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