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45. Deutsches Jazzfestival
Einladung in den Olymp
Das Deutsche Jazzfestival ohne lokale Musiker ist undenkbar. 2014 vertritt Peter Klohmann neben der hr-Bigband die Frankfurter Farben und eröffnet heute um 19 Uhr die drei Abende im Sendesaal des Hessischen Rundfunks.
Schnell mal Noten für die Kollegen kopieren fahren, dann wieder zurück nach Hause und zudem noch spontane Medienanfragen beantworten. Peter Klohmann meistert das alles und freut sich auf seinen Auftritt im Sendesaal. „Auf dem Deutschen Jazzfestival in Frankfurt spielen zu dürfen ist eine eigentlich unbeschreibliche Ehre, die sich momentan noch ungefähr in folgenderweise fabulös präsentiert wie eine Einladung in den Olymp auf ein Gläschen Nektar und ein Gläschen Ambrosia und der gute alte Zeus klopft einem auf die Schulter und sagt: ,Mach mal...’“, schwärmt der Saxophonist. „Und wenn er noch einen Satz sagen würde, dann würde er sagen: ,Ja, Du darfst auch alle Finger in die Marmelade stecken. Mach ruhig mal!’“.
Studiert hat Klohmann in Mainz und Stuttgart, Jazz Saxophon und Jazz Komposition. So viel zu den oft monierten Ausbildungsmöglichkeiten in der „deutschen Wiege des Jazz“. Dabei ist Peter Klohmann gebürtiger wie bekennender Frankfurter, hat hier mit vielen Locals, so Torsten deWinkel, Martin Lejeune, Martin Standke und Yuriy Sych gespielt und – quasi als Hilfe zur Selbsthilfe und Beitrag zur Nachwuchsförderung – 2009 die Konzertreihe „Junge Szene Frankfurt“ ins Leben gerufen. Die kann sich im altehrwürdigen Jazzkeller präsentieren, das nächste Mal am 21.10. mit deutsch gesungenem Vocal Jazz von Fräulein Pugh. Klohmanns eigenwillige Jazz-Interpretation, meist funky, gerne auch mal kammermusikalisch, ja fast sinfonisch, dabei erklärterweise immer hemmungslos und ohne Tabus, wurde letztes Jahr mit dem „Arbeitsstipendium Jazz der Stadt Frankfurt am Main“ aufgezeichnet. „Expressiv, intensiv, abenteuerlustig“ begründete die Jury. Jetzt eröffnet er – eine schöne Tradition – wie schon seine Vorgänger vom Contrast Quartet oder Uli Schiffelholz und Valentin Garvie – das Deutsche Jazzfestival am 23.10. mit seinem Septett und einer ganz besonderen Besetzung mit zwei Kontrabässen und Cello zu Piano und Drums neben dem Gebläse mit Tenorsaxophon, Flöte, Bassklarinette und Posaune.
„Ich fühle mich sehr geehrt und bin aber auch unglaublich aufgeregt“, gesteht der Jahrgang 1986. Auch wenn er seine Spezies in den letzten Jahren im Sendesaal erlebte, dachte er nicht an eine Einladung als logische Konsequenz seiner Auszeichnung. „Ich war eher überrascht und hätte es mir eigentlich noch nicht einmal träumen lassen.“ Der Mann, der was die Instrumentierungen seiner Kompositionen betrifft die Abwechslung liebt, startet am Festival-Donnerstag „einen Hybridversuch zwischen einer Jazzband und einem orchestralen Klangkörper – mit tiefen Streichern und Blech.“ Jazz à la Klohmann. „Da würde ich gerne mal Frank Zappa zitieren wollen: ,Jazz is not dead it just smells funny’“, lacht der bekannteste Sossenheim seit Andy Möller wie das Höchster Kreisblatt jüngst lokalpatriotisch fabulierte. „Ich möchte aber anschließen mit den Worten, dass Jazz für mich in erster Linie eine Musikrichtung ist, deren Markenzeichen die Improvisation ist.“ Ansonsten ist Jazz wie Rock, Pop, Folk oder World Music für ihn nur eine Genre-Bezeichnung, eine Schublade, eine Kategorie, um die passenden Konsumenten anzusprechen. „Es lassen sich bestimmt nahezu alle harmonischen Phänomene des Jazz in anderen Musikrichtungen, speziell in der abendländischen Kunstmusik finden. Es ist die rhythmische Auffassung, die den frappierenden Unterschied macht, und für mich natürlich die Offenheit für andere Musik-Genres.“
>> 45. Deutsches Jazzfestival, Ffm., HR-Sendesaal, 23.-25.10., 19 Uhr
Videostreams unter www.jazzfestival.hr-online.de und concert.arte.tv/de.
Das Interview finden Sie unter www.journal-frankfurt.de/klohmann
Studiert hat Klohmann in Mainz und Stuttgart, Jazz Saxophon und Jazz Komposition. So viel zu den oft monierten Ausbildungsmöglichkeiten in der „deutschen Wiege des Jazz“. Dabei ist Peter Klohmann gebürtiger wie bekennender Frankfurter, hat hier mit vielen Locals, so Torsten deWinkel, Martin Lejeune, Martin Standke und Yuriy Sych gespielt und – quasi als Hilfe zur Selbsthilfe und Beitrag zur Nachwuchsförderung – 2009 die Konzertreihe „Junge Szene Frankfurt“ ins Leben gerufen. Die kann sich im altehrwürdigen Jazzkeller präsentieren, das nächste Mal am 21.10. mit deutsch gesungenem Vocal Jazz von Fräulein Pugh. Klohmanns eigenwillige Jazz-Interpretation, meist funky, gerne auch mal kammermusikalisch, ja fast sinfonisch, dabei erklärterweise immer hemmungslos und ohne Tabus, wurde letztes Jahr mit dem „Arbeitsstipendium Jazz der Stadt Frankfurt am Main“ aufgezeichnet. „Expressiv, intensiv, abenteuerlustig“ begründete die Jury. Jetzt eröffnet er – eine schöne Tradition – wie schon seine Vorgänger vom Contrast Quartet oder Uli Schiffelholz und Valentin Garvie – das Deutsche Jazzfestival am 23.10. mit seinem Septett und einer ganz besonderen Besetzung mit zwei Kontrabässen und Cello zu Piano und Drums neben dem Gebläse mit Tenorsaxophon, Flöte, Bassklarinette und Posaune.
„Ich fühle mich sehr geehrt und bin aber auch unglaublich aufgeregt“, gesteht der Jahrgang 1986. Auch wenn er seine Spezies in den letzten Jahren im Sendesaal erlebte, dachte er nicht an eine Einladung als logische Konsequenz seiner Auszeichnung. „Ich war eher überrascht und hätte es mir eigentlich noch nicht einmal träumen lassen.“ Der Mann, der was die Instrumentierungen seiner Kompositionen betrifft die Abwechslung liebt, startet am Festival-Donnerstag „einen Hybridversuch zwischen einer Jazzband und einem orchestralen Klangkörper – mit tiefen Streichern und Blech.“ Jazz à la Klohmann. „Da würde ich gerne mal Frank Zappa zitieren wollen: ,Jazz is not dead it just smells funny’“, lacht der bekannteste Sossenheim seit Andy Möller wie das Höchster Kreisblatt jüngst lokalpatriotisch fabulierte. „Ich möchte aber anschließen mit den Worten, dass Jazz für mich in erster Linie eine Musikrichtung ist, deren Markenzeichen die Improvisation ist.“ Ansonsten ist Jazz wie Rock, Pop, Folk oder World Music für ihn nur eine Genre-Bezeichnung, eine Schublade, eine Kategorie, um die passenden Konsumenten anzusprechen. „Es lassen sich bestimmt nahezu alle harmonischen Phänomene des Jazz in anderen Musikrichtungen, speziell in der abendländischen Kunstmusik finden. Es ist die rhythmische Auffassung, die den frappierenden Unterschied macht, und für mich natürlich die Offenheit für andere Musik-Genres.“
>> 45. Deutsches Jazzfestival, Ffm., HR-Sendesaal, 23.-25.10., 19 Uhr
Videostreams unter www.jazzfestival.hr-online.de und concert.arte.tv/de.
Das Interview finden Sie unter www.journal-frankfurt.de/klohmann
23. Oktober 2014, 10.14 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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