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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Acht Fragen an What the Food

Wie is(s)t das Viertel?

Heute erscheint die dritte Ausgabe Bahnhofsviertelmagazin. Darin haben wir unter anderem Ekaterina Bozoukova und Nina Rümmele von What the Food über Essen, Junkies und Alkoholverbote befragt.
Für Bahnhofsviertelmagazin 03 haben wir uns mit 25 Fragen quer durch den Kiez gefragt. Zwei die uns geantwortet haben, waren Ekaterina Bozoukova und Nina Rümmele von What the Food. Hier das Interview über Ernährung, Alltag und Parallelgesellschaften im Bahnhofsviertel:

Bahnhofsviertelmagazin: Was ist besser? Ein Bürojob oder ein Bistro im Bahnhofsviertel betreiben?
Nina Rümmele: Ich glaub, beides hat seine positive und seine negative Seite. Für uns ist letzteres natürlich besser. Wir haben viele Erfahrungen in vier Jahren Bürojob gesammelt, die möchten wir nicht missen. Aber die Arbeit, die wir jetzt machen, finden wir spannender. Man kann sich vielseitig austesten. Dabei gibt es natürlich auch Aufgaben, die gar keinen Spaß machen. Heute Morgen mussten wir Catering wegbringen, der ganze Rücken krampft. Aber dann gibt es auch Aufgaben, die richtig Spaß machen, und die überwiegen klar.

BHVMAG: Wie is(s)t das Bahnhofsviertel?
Ekaterina Bozoukova: Es ist stark im Umbruch. Es entwickelt sich immer mehr zur neuen Fressmeile. Als Gastronom kann man sich die Fressgasse nicht mehr leisten. Hier eröffnen urbane und schöne Konzepte. Natürlich viel im Bereich Burger und Pizza – uns kommt das zu Gute. Wir fühlen uns hier wohl, vor zehn Jahren hätte man sich als Frau teils gar nicht hierher getraut.
NR: Das Bahnhofsviertel isst sehr vielfältig, trendbewusst und viel.

BHVMAG: Stimmt es, dass man von What The Food Essen Superkräfte bekommt? Wenn ja, welche?
NR: Man wird dadurch nicht zu einem der Marvel Superhelden, aber bekommt alle „Kräfte“ die sonst gesundes Essen beim Körper bewirken. Unsere Speisen enthalten viele Proteine, gesunde Fette und bestehen oft aus Superfood. Das Feedback, dass wir am Häufigsten von unseren Gästen bekommen ist (1) satt, aber nicht überfressen (2) kein Mittagstief (3) positive Effekte beim Abnehmen (4) gibt ein gutes Gefühl. Wir als What the Food! definieren dies als unsere Superkräfte und sind glücklich darüber, dass unsere Gäste das genauso sehen

BHVMAG: Ist es wirklich so schlimm mit den Junkies hier?
NR: Nein. Wir haben manchmal interessante Persönlichkeiten auf dem Weg zur Arbeit. Gestern kam jemand mit zwei Frettchen im Arm oder man sieht teilweise natürlich das Rotlichtmilieu. Ob das gut oder schlecht ist, möchte ich gar nicht sagen, aber es ist eine Parallelwelt, die hier herrscht. Da ist einmal die arbeitende Bevölkerung in den Türmen und Kanzleien und dann ist da das Rotlicht- und Drogenmilieu. Die existieren nebeneinander.

EB: Da gibt es eine magische Grenze. Die Drogenszene konzentriert sich auf die Gegend direkt am Bahnhof. Näher am Willy Brand Platz haben wir eine ganz andere Klientel. Die Bettler und Junkies tun einem ja nichts, wenn man ihnen nichts tut. Die schreien sich an, schlagen sich, aber es wird halt kein anderer mit einbezogen.

BHVMAG: Einige Frankfurter Gastronomen wünschen ein Alkoholverbot für die Öffentlichkeit. Wie sieht man das hier auf der größten Amüsiermeile der Stadt?
NR: Wir müssen am Morgen schon extrem viel Dreck beseitigen. Da liegen dann Bierflaschen in unseren Blumenkübeln, warum auch immer man die mit einem Mülleimer verwechselt.

EB: Man müsste es auf bestimmte Uhrzeiten einschränken. Tagsüber gibt es da wirklich kein Problem. Für Abends wäre es wünschenswert, weil es sicherer und sauberer ist. Den Gastronomen würde das das Leben schon einfacher machen.

BHVMAG: Wer war zuerst im Bahnhofsviertel? What the Food oder die Hipster?
NR: Ich glaub, die Hipster. Ich würde nicht sagen, mit uns kamen die Hipster, das wäre vermessen.

EB: Dadurch, dass hier viele Kreative sitzen, war das schon immer fortgeschrittener. Hier sind die Early Adopter und deswegen kommen auch so gerne neue Konzepte hierhin und probieren sich aus.

BHVMAG: Warum wollen so wenige Frauen Chef werden?
NR: Ich weiß gar nicht, ob das wirklich stimmt. Wir haben in den Gründungsjahren viel gelernt. Viele Leute können sich auf so eine Rolle lange vorbereiten, wir wurden da quasi reingeworfen. Als Frau tendiert man dazu, bisschen kritischer zu sein und sich nicht ganz so viel zuzutrauen.

EB: Die Lebensplanung von Menschen hat sich verändert. Früher hat man mit 23-24 schon an Kindern gedacht. Das Mindset, dass Frauen keine Chefin sein wollen, verändert sich grade. Es tut sich einiges, das finden wir super.

BHVMAG: Wer denkt sich Gerichtenamen wie Zoodle Puff Wuff aus?

NR: Es ist schon hauptsächlich Frau Bozoukova, die immer die kreativsten Ideen hat…

EB: …aber das Beispiel ist von Frau Rümmele. Übrigens, im Bahnhofsviertel – Puff Wuff, das fällt mir ja grade erst auf.

NR: Ich hatte da eher an die Puffer gedacht. Aber klar, der Name What The Food provoziert, ist ja an What The Fuck angelehnt. Dabei benutzen wir gar keine Schimpfwörter.

EB: Es war uns wichtig bei dem Namen, dass so wie bei McDonalds jeder erkennt, das gehört zu What The Food. Verrückte Namen bleiben besser im Kopf.

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Bahnhofsviertel-Magazin 03, das am Dienstag dem Journal Frankfurt beiliegt und am Abend auf unserer Vernissage präsentiert wird:

>> Fragen ans Bahnhofsviertel ––– Vernissage 03
Dienstag, 29. November 2016, 19 Uhr, OYE ––– Taunusstraße 19
Erst widmen wir uns den Fragen ans Viertel, dann spielt die Lifetime-Band des Oye auf. Yay! Aktuelle Infos auf unserer Facebook-Eventseite.
 
29. November 2016, 11.59 Uhr
Jan Paul Stich
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
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