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Verzehnfachung der Abgaben
Gema-Gebühren: Aufstand der Club-Betreiber
Die Frankfurter Nightlife-Szene ist in Aufruhr - durch die Eröhung der Gema-Gebühren von 2013 an fürchten viele um ihre Existenz. Carlos Streil vom Club APT zum Beispiel rechnet mit mehr als zehnfach höheren Gebühren.
Die Diskussion ums Clubsterben ist schon uralt. Sobald ein Laden zumacht, wird daraus eine allgemeine Tendenz abgeleitet, wird über weitere Kandidaten gemunkelt, die auch am Rande der Insolvenz stehen, weil das Publikum nicht mehr kommt oder das Konzept nicht mehr trägt oder oder oder. Diesmal aber haben die Gerüchte einen ganz klaren Anlass: die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) möchte zum Jahreswechsel ihre Preisstruktur ändern, alles soll ein bisschen einfacher werden, Schneisen in den Tarifdschungel geschlagen werden. Sie führe, so die Gema, "zu einer deutlichen Entlastung kleinerer Veranstaltungen".
Frankfurter Club-Betreiber wie Carlos Streil haben da aber so ihre Zweifel. Er zahlt derzeit für seinen 300 Quadratmeter großen Club APT (Foto) an der Hanauer Landstraße 5600 Euro im Jahr, um die Musik abzugelten, die bei ihm gespielt wird. Die Gema gibt ihrerseits die Beiträge an die Künstler weiter. "Ab kommendem Jahr steigt dieser Beitrag auf 58.600 Euro, die ich noch dazu im Voraus bezahlen soll", sagt Streil. Wie er dann noch auf einen nennenswerten Gewinn kommen soll, weiß er nicht. "Anders als bei Konzerten, wo jeder Eintritt zahlt, gibt es bei uns oft eine Gästeliste - aus dem Eintrittspreis und potentiellen Besucherzahlen lässt sich nicht gleich der Gewinn ableiten."
Zusammen mit anderen Clubmachern und Konzertveranstaltern und dem Gaststättenverband Dehoga will er nun den Aufstand proben. Kleinere Clubs wie das Tanzhaus West oder das Travolta, aber auch größere wie das Cocoon in Fechenheim haben sich zusammengetan, um Aufmerksamkeit für das Problem zu erzeugen. Auch die gut vernetzte Seite Toxic Family macht gegen die neuen Tarife mobil. Dort ist neben einer Zusammenfassung auch eine Kampagne zu sehen, die sich an aktuellen Plakaten der Gema orientiert: "Mit den Gema-Tarifen ist das Nachtleben gefährdet", heißt es dort. Über hundert Aktivisten haben bereits ihr Konterfei hinterlassen. "Wir werden Politikern schreiben, wir werden Flashmobs machen, wir werden Facebook-Gruppen starten", kündigt Streil an. "Es geht darum, die Öffentlichkeit aufzurütteln." In der kommenden Woche wollen sich Frankfurts Clubmacher noch einmal treffen, sie wollen sich an ähnlichen Aktionen orientieren, wie sie schon in Berlin laufen. Dort wird auch eine Klage gegen die Tariferhöhung vorbereitet.
Frankfurter Club-Betreiber wie Carlos Streil haben da aber so ihre Zweifel. Er zahlt derzeit für seinen 300 Quadratmeter großen Club APT (Foto) an der Hanauer Landstraße 5600 Euro im Jahr, um die Musik abzugelten, die bei ihm gespielt wird. Die Gema gibt ihrerseits die Beiträge an die Künstler weiter. "Ab kommendem Jahr steigt dieser Beitrag auf 58.600 Euro, die ich noch dazu im Voraus bezahlen soll", sagt Streil. Wie er dann noch auf einen nennenswerten Gewinn kommen soll, weiß er nicht. "Anders als bei Konzerten, wo jeder Eintritt zahlt, gibt es bei uns oft eine Gästeliste - aus dem Eintrittspreis und potentiellen Besucherzahlen lässt sich nicht gleich der Gewinn ableiten."
Zusammen mit anderen Clubmachern und Konzertveranstaltern und dem Gaststättenverband Dehoga will er nun den Aufstand proben. Kleinere Clubs wie das Tanzhaus West oder das Travolta, aber auch größere wie das Cocoon in Fechenheim haben sich zusammengetan, um Aufmerksamkeit für das Problem zu erzeugen. Auch die gut vernetzte Seite Toxic Family macht gegen die neuen Tarife mobil. Dort ist neben einer Zusammenfassung auch eine Kampagne zu sehen, die sich an aktuellen Plakaten der Gema orientiert: "Mit den Gema-Tarifen ist das Nachtleben gefährdet", heißt es dort. Über hundert Aktivisten haben bereits ihr Konterfei hinterlassen. "Wir werden Politikern schreiben, wir werden Flashmobs machen, wir werden Facebook-Gruppen starten", kündigt Streil an. "Es geht darum, die Öffentlichkeit aufzurütteln." In der kommenden Woche wollen sich Frankfurts Clubmacher noch einmal treffen, sie wollen sich an ähnlichen Aktionen orientieren, wie sie schon in Berlin laufen. Dort wird auch eine Klage gegen die Tariferhöhung vorbereitet.
26. April 2012, 11.43 Uhr
Nils Bremer
Fotogalerie: Anti-Gema-Protest
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