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Korruption
Schmiergeldverdacht gegen Kochs Arbeitgeber
Der ehemalige Ministerpräsident Roland Koch beginnt seine Arbeit bei Bilfinger Berger. Der Baukonzern ist nicht nur für Pfusch berühmt – ermittelt wird derzeit auch wegen Korruptionsverdacht
Am heutigen Dienstag beginnt Roland Koch seinen Job bei Bilfinger Berger – zunächst allerdings nur, um als Neuling Konzernchef Herbert Bodner bei der Arbeit auf die Finger zu schauen. Der macht am 1. Juli seinem Nachfolger Koch auf dem Chefsessel Platz - Bodners Vertrag läuft im Sommer aus.
Dass der Baukonzern nicht gerade den besten Ruf genießt, liegt nicht nur am U-Bahn-Debakel in Köln, wo an einer Baugrube das Stadtarchiv zusammenbrach und zwei Menschen starben – nur ein Beispiel von mehreren mangelhaft durchgeführten Bauprojekten von Bilfinger. Deutschlands Branchenzweiter hinter Hochtief ist gerade wieder mal wegen Korruptionsvorwürfen in die Schlagzeilen geraten: Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Mitarbeiter der Wiesbadener Tochterfirma Bilfinger Berger Nigeria, die 2004 in dem afrikanischen Land insgesamt 170.000 Dollar an staatliche Stellen gezahlt haben sollen. Schon die Wiesbadener Staatsanwaltschaft hatte zwei Mal mit Bilfinger zu tun: Auch hier ging es um Korruption in Nigeria. Mitarbeiter von Bilfingers nigerianischer Tochtergesellschaft Julius stehen in Verdacht, bereits in den Neunzigern horrende Schmiergelder an die Regierungspartei „Peoples Democratic Party“ gezahlt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden gab ihre Ermittlungen 2010 allerdings auf. Das Problem: Oft dauert es Jahre, bis die Ermittler genug Informationen haben, um Anklage zu erheben, sagte Korruptionsexpertin Gillian Dell hr-online. Seit Mitte der Sechzigerjahre ist Julius Berger in Nigeria ganz groß im Geschäft, in Schwarzafrika erzielte die Firma teilweise über zehn Prozent des Gesamtumsatzes des Mutterkonzerns.
Auch der zukünftige Vorstandschef Roland Koch stand in Sachen Bilfinger bereits in der Kritik: Der Mannheimer Konzern hatte in Kochs Regierungszeit einen Auftrag zum Bau der Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen in Höhe von 80 Millionen Euro erhalten. Roland Koch sagte, dass er als Aufsichtsratsmitglied beim Flughafen-Betreiber Fraport nichts mit der Auftragsvergabe zu tun gehabt habe.
Dass der Baukonzern nicht gerade den besten Ruf genießt, liegt nicht nur am U-Bahn-Debakel in Köln, wo an einer Baugrube das Stadtarchiv zusammenbrach und zwei Menschen starben – nur ein Beispiel von mehreren mangelhaft durchgeführten Bauprojekten von Bilfinger. Deutschlands Branchenzweiter hinter Hochtief ist gerade wieder mal wegen Korruptionsvorwürfen in die Schlagzeilen geraten: Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Mitarbeiter der Wiesbadener Tochterfirma Bilfinger Berger Nigeria, die 2004 in dem afrikanischen Land insgesamt 170.000 Dollar an staatliche Stellen gezahlt haben sollen. Schon die Wiesbadener Staatsanwaltschaft hatte zwei Mal mit Bilfinger zu tun: Auch hier ging es um Korruption in Nigeria. Mitarbeiter von Bilfingers nigerianischer Tochtergesellschaft Julius stehen in Verdacht, bereits in den Neunzigern horrende Schmiergelder an die Regierungspartei „Peoples Democratic Party“ gezahlt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden gab ihre Ermittlungen 2010 allerdings auf. Das Problem: Oft dauert es Jahre, bis die Ermittler genug Informationen haben, um Anklage zu erheben, sagte Korruptionsexpertin Gillian Dell hr-online. Seit Mitte der Sechzigerjahre ist Julius Berger in Nigeria ganz groß im Geschäft, in Schwarzafrika erzielte die Firma teilweise über zehn Prozent des Gesamtumsatzes des Mutterkonzerns.
Auch der zukünftige Vorstandschef Roland Koch stand in Sachen Bilfinger bereits in der Kritik: Der Mannheimer Konzern hatte in Kochs Regierungszeit einen Auftrag zum Bau der Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen in Höhe von 80 Millionen Euro erhalten. Roland Koch sagte, dass er als Aufsichtsratsmitglied beim Flughafen-Betreiber Fraport nichts mit der Auftragsvergabe zu tun gehabt habe.
1. März 2011, 12.19 Uhr
red
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