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Bornheim Mitte

Nach Prügel-Vorwurf: Polizisten schlagen zurück

Ein aus Äthiopien stammender Deutscher soll in Bornheim von Kontrolleuren angepöbelt und von Polizisten verprügelt worden sein. Die Staatsanwaltschaft prüft seine Anzeige - aber auch die der Polizisten, die sich vom Mann als Nazis beleidigt sehen.
Der Bericht der Frankfurter Rundschau vom Montag schlug hohe Wellen. Kein Wunder, denn die Geschichte eines aus Äthiopien stammenden Deutschen klingt unglaublich. An der U-Bahn-Station Bornheim Mitte sei er erst von Fahrkartenkontrolleuren in rassistischer Weise beleidigt worden, die von seiner Verlobten herbeigerufene Polizei ließ die Situation erst richtig eskalieren. Die vier Beamten nahmen, so wird es geschildert, den Mann mit, verprügelten ihn, verschafften sich Zugang zu seiner Wohnung, ließ ihn dort schwerverletzt liegen, als die Verlobte einen Krankenwagen ruft, schicken die Polizisten diesen wieder weg.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft prüft die Einleitung von Ermittlungen, die entsprechende Anzeige sei ja gerade erst eingegangen. Und noch eine Anzeige ging ein - nämlich die der beteiligten Polizisten. Sie fühlen sich vom Mann beleidigt und als Nazis verunglimpft. "Wir prüfen auch diese Anzeige", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem Journal Frankfurt.

Derweil bekommt die Prügel-Attacke auch eine politische Dimension. Die Grünen wollen sie zum Thema im Hessischen Landtag machen. In einem Brief an Innenminister Boris Rhein (CDU) verlangen sie für die kommende Sitzung des Innenausschusses einen Bericht zum aktuellen Stand der Ermittlungen. Jürgen Frömmrich, innenpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, schreibt: "Dass hessische Polizisten rassistische Gewalt ausüben und Menschen mit anderer Hautfarbe diskriminieren, ist ein unerträglicher Vorwurf, so etwas darf in Hessen keinen Platz haben." Der Eindruck, dass die Polizei solche Vorgänge vertusche, dürfe auf keinen Fall aufkommen.

In einer Pressemitteilung von Frömmrich heißt es außerdem, dass auch die Rolle der Kontrolleure der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) aufgeklärt werden müsse. „Wenn die Vorwürfe stimmen und die Kontrolleurin sagte ‚Ihr seid hier nicht in Afrika‘, muss auch die VGF Konsequenzen ziehen." In dieser Art und Weise dürfe nicht mit Menschen anderer Hautfarbe umgegangen werden. "Das widerspricht auch dem Geist der weltoffenen und toleranten Stadt Frankfurt“, so Frömmrich.

Für Donnerstag ist eine Demonstration "gegen Rassismus in deutschen Behörden angekündigt worden: Beginn 20 Uhr an der U-Bahn-Station Bornheim Mitte.

Korrektur: In einer früheren Fassung dieses Artikels war von einem Äthiopier die Rede. Der Mann ist aber laut FR seit sechs Jahren Deutscher. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
 
7. November 2012, 10.59 Uhr
Nils Bremer
 
 
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