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Dem Schirntisch geht es an den Kragen

DomRömer GmbH bittet Bagger zu Tisch

Am kommenden Montag droht dem Schirn-Tisch der Abriss. Im Zuge der Neubebauung der Frankfurter Altstadt soll dieses stark umstrittene architektonische Fragment weichen. Es stünde sonst dem Stadthaus im Wege.
Auch wenn die Diskussionen zur Neubebauung der Altstadt weniger werden und das Areal für Passanten hinter einem Bauzaun versteckt liegt: Das heißt nicht, dass auf dem Dom-Römer-Areal nichts passiert. Eine der für Frankfurter am besten sichtbaren Arbeitsschritte wird demnächst der Rückbau des Schirn-Tisches sein. Jener Überdachung, die von der Schirn Kunsthalle des öfteren für spektakuläre Aktionen genutzt wurde (siehe Bildergalerie), die aber sonst in der Bevölkerung wenig Fans findet. Am Montag wird alles vorbereitet, danach wird also tabula rasa gemacht, damit die südliche Neubebauung der Frankfurter Altstadt auf historischem Stadtgrundriss möglich ist und das geplante Stadthaus am Markt errichtet werden kann.

Die Realisierung des Stadthauses, so hört man, habe der Architekt des Tisches zur Bedingung für den Abriss seines Werkes gemacht. Der Tisch ist Teil des vom Architekturbüro Bangert, Jansen, Scholz & Schultes entworfenen und geplanten Schirn-Komplexes. Einhundert Quadratmeter Grundfläche vereinnahmt der Tisch für sich, der rund zwei Stockwerke hoch ist. Zwei Wochen wird es dauern, bis das Baustück mit Hilfe einer geräusch- und erschütterungsarmen Abbruchzange abgerissen wird. Das Fluchttreppenhaus der Schirn, das südlich an den Tisch anschließt, bleibt dabei jedoch erhalten.

Zunächst wird ein Schutzgerüst aufgebaut, damit ab 13. August der Tisch platt gemacht werden kann. Auch danach soll das Areal wieder für Kunstprojekte und Veranstaltungen der Schirn genutzt werden.

Und auch sonst gibt es einen festen Zeitplan für die neue Altstadt. Von der Terrasse des Haus am Doms hat man einen guten Blick auf das Gebiet, das einst das Erdgeschoss des Technischen Rathauses war. Von der Terrasse blickt man direkt auf die Decken der Keller der künftigen Altstadthäuschen. Teilweise sieht man Holzeinhausungen, die das Gemäuer vor Witterungseinflüssen schützen sollen. Noch benötigt man etwas Fantasie, um sich die Wiederauferstehung der Altstadt vorzustellen und auch der Gedanke, dass bis März 1944 hier die größte zusammenhängende gotische Altstadt Deutschlands gestanden hat, scheint Spätergeborenen abwegig. Dort, wo der einstige historische Grundriss des Altstadtkerns lag, sollen wieder 35 Häuser entstehen, davon 15 Rekonstruktionen. Für die 20 Neubauten hat es einen großen europäischen Architektenwettbewerb gegeben. Jedoch bleiben Stilelemente der einstigen Altstadt erhalten, etwa die geneigten und mit Schiefer gedeckten Dächer, hochformatige Fenster und Fassaden mit Mainsandstein, damit ein einheitliches Gesamtbild entsteht.

Auf der To-Do-Liste der verantwortlichen Dom-Römer GmbH steht vor dem Bau der Häuschen jedoch noch die Absenkung des einstigen Krönungswegs. Bis zum Frühjahr wird auch noch die Sanierung der Tiefgarage dauern, in der 600 Stellplätze auf Parker warten. Und auch die Vorarbeiten für das Stadthaus, das vor allem die Initiative SOS DomPanorama verhindern will, werden bald erfolgen. So werden im September die Gemäuer des Archäologischen Gartens in Flies eingepackt und dann mit Sand und Kies aufgefüllt und mit einer Asphaltschicht bedeckt, so dass die wertvollen Grabungsfunde nicht durch die Bauarbeiten in Mitleidenschaft gezogen werden. Nach den Arbeiten wird all das natürlich wieder freigelegt werden. Noch in diesem Jahr soll die Gründung für das Stadthaus stattfinden. Dabei werden Pfähle in den Boden gerammt. Mit dem Bau der Häuser allerdings wird erst Ende 2013 gerechnet. 2016 soll das Altstadt-Projekt abgeschlossen sein.
 
3. August 2012, 11.14 Uhr
nb
 
 
Fotogalerie: Schirn-Tisch
 
 
 
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