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Ehemaliges Degussa-Gelände

Maintor: Die staubigste Brache der Innenstadt

Es ist eines der größten Bauprojekte in der Stadt und dennoch gibt es Rätsel auf. Wer erinnert sich schon, dass es hinter der Komödie einst das Werks-Areal der Degussa gab? Und noch viel weniger ist den Frankfurtern bewusst, was dort nun entsteht.
Maintor. Ein riesiges Bauareal, dass wie eine Wunde in der Innenstadt klafft. Und dass, wo ohnehin schon an jeder Ecke in Frankfurt Gebäude abgerissen und wieder aufgebaut werden. Wer blickt bei all den Baustellen noch durch?

Wer zu einer Vorstellung in die Komödie oder zum Institut für Stadtgeschichte will, muss einen großen Bogen um die Absperrung machen. Es staubt und eigentlich weiß man gar nicht, was mal werden soll. Also nichts wie hin zu einem Treffen mit Ulrich Höller, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender der DIC Asset AG, jener Gesellschaft, die auf dem ehemaligen Degussagelände Büros, Wohnungen, Gewerbe und Infrastruktur ansiedeln will. Das fertige Produkt soll in vier Jahren sichtbar sein, der Fortschritt des Baus hängt auch von der Vermarktung ab, erfahren wir. „Wir bauen nicht spekulativ, sondern mit Ankermietern.“

Ulrich Höller, der seit rund 15 Jahren in Frankfurt lebt, geht es so wie vielen Einheimischen. Anfangs war das Degussa-Areal für ihn kein Begriff. „Ich habe das als undefinierbare, graue Masse Stein erlebt. Ich hab das nie wahrgenommen und konnte Degussa nicht zuordnen.“ Der Grund dafür ist simpel. Der Chemiekonzern hatte das Aral seit 1956 immer stärker bebaut und Menschen, die nicht zum Werk gehörten, hatten da ohnehin keinen Zutritt. Ganz allmählich verschwanden mit der Bebauung dann auch Wegebeziehungen zwischen der Stadt und dem Main. Das soll künftig wieder anders werden.

Wir stehen im Main Palais, ein seit 1959 unter Schutz stehendem, repräsentativen Gebäude, das Degussa früher zu Empfängen nutzte. Selbst Nobelpreisträger, Minister- und Bundespräsidenten sollen hier schon gegrüßt worden sein. In dem Gebäude steht auch ein Model des Maintorareals, das aus einem zentralen Büroturm sowie drumherum aus Gebäuden mit unterschiedlichen Nutzungskonzepten besteht. „Unsere Vision war es, en neues Stadtquartier zu entwickeln“, sagt Höller. Es dürfte nicht überraschen, dass dieses Quartier wieder einmal gehobenen Ansprüchen genügen wird. „3000 Leute sollen her leben und arbeiten, verglichen mit tausend Mitarbeitern von Degussa, die von hier weggegangen sind.“ Das Areal soll öffentlich sein und den Frankfurtern durchaus einen Abstecher zum Main oder in die Stadt ermöglichen. Man muss als nicht unbedingt die benachbarte Neue Mainzer Straße, den Untermainkai, die Seckbächer Gasse oder die Weißfrauenstraße nutzen.

600 Millionen Euro werden investiert. Die Bauherren sind zuversichtlich, dass ihre Kalkulationen aufgehen. Immerhin seien 2,5 von insgesamt fünf Bauabschnitten bereits vermarktet. „Das ging viel schneller, als wir gedacht haben“, sagt Höller. Im Herbst 2013 ist damit zurechnen, dass das Maintor Primus fertig wird. Das einstige Degussahochhaus wurde unter Anleitung von KSP Jürgen Engel Architekten entkernt, ist derzeit im Bau und ist bereits an den Stifter Carlo Giersch verkauft. In dem Gebäude, für das 50 Millionen Euro angesetzt sind, soll auch die DIC (Deutsche Immobilien Chancen) ihren Sitz haben. Außerdem sind auch hier Restaurants geplant.

Der zweite Bauteil befindet sich im Bau, die Grundsteinlegung wird für am 29. August erwartet. Dabei handelt es sich um Maintor Porta. Das mit Investitionen von 140 Millionen Euro fast komplett von der Union Investment übernommen wird und das ebenfalls von KSP Jürgen Engel Architekten realisiert wird.

Maintor Panorama wird ein 64 Meter hohes Bürogebäude mit Gastronomie. 2013 soll mit dem Bau begonnen werden, Christoph Mäckler zeichnet als Architekt für den puristischen Bau an der neuen Mainzer Straße verantwortlich. Zentral soll WinX in den Himmel wachsen. Der 110 meter hohe Turm, wird von KSP Jürgen Engel Architekten realisiert und wird auch Büroflächen sowie Gastronomie beherbergen. 2014 wird mit dem Bau aus Naturstein und Glas begonnen werden.

Was nun noch fehlt, sind die Wohnungen, die sich in Maintor Patio und Maintor Palazzi finden. 21 Prozent des gesamten Maintorprojekts wird Wohnungen gewidmet. 180 Miet- und Eigentumswohnungen sind vorgesehen. Die geplanten würfelförmigen Gebäude mit Mainblick werden von KSP Engel, dem Büro Jo.Franzke sowie von B&V Braun Canton Volleth Architekten realisiert. Ein ziemlich Frankfurterisches Projekt also.

Fünf Gastronomien sind insgesamt eingeplant, das Konzept dazu wurde von Gekko Management erarbeitet, also von Micky Rosen und AlexUrseanu. Mitte 2013 soll mit dem Wohnungsbau begonnen werden. Der letzte Bauabschnitt jedoch soll das WinX sein. Anfang 2016 werden wir dann sehen, wie das MainTor-Areal aussieht, wenn es denn mal fertig ist.
 
31. Juli 2012, 12.23 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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