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Pizza für alle
Ein Automat erobert die Herzen
Es gibt einen neuen Star in Frankfurt. Vorbeiströmende Passanten betrachten ihn mit unverhohlener Abscheu: Den Pizzaautomaten in der B-Ebene des Hauptbahnhofs. Ein Besuch dort, wo es weh tut.
Sein Zuhause hat der Automat im Frankfurter Hauptbahnhof in der B-Ebene gefunden. Rot, neu und glänzend steht er da und verströmt den Duft von Pizza. Die Redaktion war neugierig und schickte mich vor, um zu testen.
Ich irre durch den Hauptbahnhof. Ganze zehn Minuten kostet es mich, bis ich den berüchtigten Automaten gefunden habe.
Dann sehe ich seine rote Fassade durch eine Menschenmenge blitzen. Ungläubige Passanten stehen davor. Aussagen wie „Boah, das ist ja widerlich“ und „Echt praktisch, das Teil“ spalten die Menge. So unvoreingenommen (ich tendiere auch eher zu „Boah, ist das widerlich“) wie möglich trete ich mutig aus der gaffenden Menge vor und versuche, meinen 5-Euro-Schein in den Apparat zu stecken („Holt die sich da jetzt echt ne Pizza?“). Beim zehnten Versuch nimmt der Einzug meinen Geldschein endlich an und fordert mich auf, aus zwei Möglichkeiten auszuwählen: Margherita oder Salami. Feige entscheide ich mich für das geringere Übel (Fleisch aus dem Automaten ist mir dann doch etwas zu unheimlich) und wähle die vegetarische Variante. Der Preis geht in Ordnung: 4,30 Euro fordert der Automat von mir. Nach exakt drei Minuten, die der Automat im Sekundentakt rückwärts für mich runtergezählt hat, piept es und der Bildschirm weist mich an, die Pizza vorsichtig dem Schlitz zu entnehmen.
Der Karton in dem die (tatsächlich!) heiße Pizza „serviert“ wird, ist stabil und mit einer isolierenden Alu-Schicht ausgekleidet, sodass die Pizza auch über längere Strecken transportiert werden kann ohne kalt zu werden. Geschmacklich steht die Pizza gewöhnlichen Tiefkühlpizzen in nichts nach - weswegen auch das mitgelieferte Plastikbesteck prompt zerbricht. Doch wir wollen einen versöhnlichen Schluss finden: der Automat ist 24 Stunden „geöffnet“. Wenn Sie also einmal in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 3:30 darauf warten, dass die erste S-Bahn fährt und sie seit Stunden nichts warmes im Bauch hatten, und wenn sie außerdem unerschrocken sind, und wenn sie sicher sind, dass niemand, wirklich niemand, der sie kennen könnte, in der Nähe ist, dann wäre die Automatenpizza eine Option. Rein theoretisch.
Ich irre durch den Hauptbahnhof. Ganze zehn Minuten kostet es mich, bis ich den berüchtigten Automaten gefunden habe.
Dann sehe ich seine rote Fassade durch eine Menschenmenge blitzen. Ungläubige Passanten stehen davor. Aussagen wie „Boah, das ist ja widerlich“ und „Echt praktisch, das Teil“ spalten die Menge. So unvoreingenommen (ich tendiere auch eher zu „Boah, ist das widerlich“) wie möglich trete ich mutig aus der gaffenden Menge vor und versuche, meinen 5-Euro-Schein in den Apparat zu stecken („Holt die sich da jetzt echt ne Pizza?“). Beim zehnten Versuch nimmt der Einzug meinen Geldschein endlich an und fordert mich auf, aus zwei Möglichkeiten auszuwählen: Margherita oder Salami. Feige entscheide ich mich für das geringere Übel (Fleisch aus dem Automaten ist mir dann doch etwas zu unheimlich) und wähle die vegetarische Variante. Der Preis geht in Ordnung: 4,30 Euro fordert der Automat von mir. Nach exakt drei Minuten, die der Automat im Sekundentakt rückwärts für mich runtergezählt hat, piept es und der Bildschirm weist mich an, die Pizza vorsichtig dem Schlitz zu entnehmen.
Der Karton in dem die (tatsächlich!) heiße Pizza „serviert“ wird, ist stabil und mit einer isolierenden Alu-Schicht ausgekleidet, sodass die Pizza auch über längere Strecken transportiert werden kann ohne kalt zu werden. Geschmacklich steht die Pizza gewöhnlichen Tiefkühlpizzen in nichts nach - weswegen auch das mitgelieferte Plastikbesteck prompt zerbricht. Doch wir wollen einen versöhnlichen Schluss finden: der Automat ist 24 Stunden „geöffnet“. Wenn Sie also einmal in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 3:30 darauf warten, dass die erste S-Bahn fährt und sie seit Stunden nichts warmes im Bauch hatten, und wenn sie außerdem unerschrocken sind, und wenn sie sicher sind, dass niemand, wirklich niemand, der sie kennen könnte, in der Nähe ist, dann wäre die Automatenpizza eine Option. Rein theoretisch.
13. Januar 2012, 17.01 Uhr
Annika Schlendermann
Fotogalerie: Pizza
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