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Unruhe unter den Wipfeln
Waldgesetz bringt Biker auf die Palme
Der neue Entwurf des Waldgesetzes sorgt bereits seit Wochen für Proteste. Jetzt zieht Umweltministerin Puttrich die Konsequenzen aus der Kontroverse und beruft einen Wald-Gipfel ein, der noch diesen Monat tagen soll.
Hessen wird kommende Woche um einen Gipfel reicher. Nach Integrations- und Energie-Gipfel sollen am 17. September rund 30 verschiedene Interessengruppen, darunter Waldbesitzer, Reiter und Mountainbiker, zum Wald-Gipfel zusammen kommen, um über den Entwurf des neuen Waldgesetzes zu debattieren.
Der von Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) vorgelegte Gesetzentwurf will die Nutzungsrechte für die hessischen Wälder neu regeln und vor allem dort Klarheit schaffen, wo es bislang großen Interpretationsspielraum gab. Im Waldgesetz von 1972 ist nämlich festgelegt, dass ausschließlich Spaziergänger den Wald überall betreten dürfen. Für Reiter, Kutscher und Radfahrer gibt es Vorschriften. Radler etwa dürfen nur auf Wegen fahren. Es wurde jedoch nie klar definiert, was genau ein Weg ist. Für geübte Mountainbiker ist möglicherweise auch ein mit Wurzeln und Steinen durchsetzter Trampelpfad ein Weg.
Das Umweltministerium sieht das natürlich anders. Der neue Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass Radfahrer nur noch Wege benutzen dürfen, die auch von Autos befahren werden können. Radwege sollen künftig nur noch solche sein, die "ganzjährig mit einem zweispurigen, nicht geländegängigen Kraftfahrzeug befahren werden können". Vor allem die Mountainbiker hatten eine Protestwelle gegen das Gesetz in Gang gebracht. Künftig sollen sie die Waldeigentümer um Erlaubnis fragen müssen, wenn sie abseits von breiten Wegen durch den Forst fahren wollen. Hierdurch fürchten sie eine massive Einschränkung der Nutzungsrechte und ihrer Bewegungsfreiheit in den hessischen Wäldern.
Aber auch Jäger, Wanderer, Naturschützer, Waldbesitzer und Reiter übten aus unterschiedlichen und zum Teil gegensätzlichen Gründen Kritik am Gesetzentwurf. Einig sind sie sich jedoch in ihrer Front gegen die Mountainbiker, wie Christian Raupach vom hessischen Waldbesitzerverband im Interview mit dem Journal Frankfurt bestätigt.
Am vergangenen Freitag forderten zwölf hessische Umwelt- und Verkehrsverbände die Umweltministerin dazu auf, ihren Entwurf zu einer Verschärfung des Waldgesetzes grundlegend zu überarbeiten. Bereits vor zwei Wochen hatte die Umweltministerin bei hr-Info angekündigt, alle Konfliktparteien an einen Tisch bringen zu wollen, um über den Sachverhalt zu diskutieren und gemeinsam – im Rahmen eines Interessenausgleichs – eine Lösung zu erarbeiten. Nachbesserungen des Gesetzentwurfes seien durchaus möglich, stellte Puttrich in Aussicht.
Beachten Sie dazu auch unsere Berichterstattung im Journal Frankfurt vom 11. September 2012.
Der von Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) vorgelegte Gesetzentwurf will die Nutzungsrechte für die hessischen Wälder neu regeln und vor allem dort Klarheit schaffen, wo es bislang großen Interpretationsspielraum gab. Im Waldgesetz von 1972 ist nämlich festgelegt, dass ausschließlich Spaziergänger den Wald überall betreten dürfen. Für Reiter, Kutscher und Radfahrer gibt es Vorschriften. Radler etwa dürfen nur auf Wegen fahren. Es wurde jedoch nie klar definiert, was genau ein Weg ist. Für geübte Mountainbiker ist möglicherweise auch ein mit Wurzeln und Steinen durchsetzter Trampelpfad ein Weg.
Das Umweltministerium sieht das natürlich anders. Der neue Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass Radfahrer nur noch Wege benutzen dürfen, die auch von Autos befahren werden können. Radwege sollen künftig nur noch solche sein, die "ganzjährig mit einem zweispurigen, nicht geländegängigen Kraftfahrzeug befahren werden können". Vor allem die Mountainbiker hatten eine Protestwelle gegen das Gesetz in Gang gebracht. Künftig sollen sie die Waldeigentümer um Erlaubnis fragen müssen, wenn sie abseits von breiten Wegen durch den Forst fahren wollen. Hierdurch fürchten sie eine massive Einschränkung der Nutzungsrechte und ihrer Bewegungsfreiheit in den hessischen Wäldern.
Aber auch Jäger, Wanderer, Naturschützer, Waldbesitzer und Reiter übten aus unterschiedlichen und zum Teil gegensätzlichen Gründen Kritik am Gesetzentwurf. Einig sind sie sich jedoch in ihrer Front gegen die Mountainbiker, wie Christian Raupach vom hessischen Waldbesitzerverband im Interview mit dem Journal Frankfurt bestätigt.
Am vergangenen Freitag forderten zwölf hessische Umwelt- und Verkehrsverbände die Umweltministerin dazu auf, ihren Entwurf zu einer Verschärfung des Waldgesetzes grundlegend zu überarbeiten. Bereits vor zwei Wochen hatte die Umweltministerin bei hr-Info angekündigt, alle Konfliktparteien an einen Tisch bringen zu wollen, um über den Sachverhalt zu diskutieren und gemeinsam – im Rahmen eines Interessenausgleichs – eine Lösung zu erarbeiten. Nachbesserungen des Gesetzentwurfes seien durchaus möglich, stellte Puttrich in Aussicht.
Beachten Sie dazu auch unsere Berichterstattung im Journal Frankfurt vom 11. September 2012.
10. September 2012, 10.31 Uhr
mim
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