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Foto: Sophia Preußner
Foto: Sophia Preußner

Essen auf Rädern

Die Revolution des Imbisswagens

Food Trucks revolutionieren die klassische Imbisswagenkultur: schnell, exklusiv und saisonal soll es sein, das ist das Ziel der Jungs von Goose. Dass Fast-Food nicht immer „fast“ und einfallslos sein muss, beweisen die BurritoBande und der BurgerMeister.
Liegt die Assoziation im deutschsprachigen Raum von Imbissbuden und Currywurst mit Pommes beinahe auf der Hand, gibt es im fernen Manhattan schon seit geraumer ein weitaus vielfältigeres kulinarisches Angebot auf Rädern, das von Tacos bis zu Dim Sum reicht. Vor den umgebauten Oldtimerbussen aus den 1950iger-Jahren bilden sich in Manhattan ganze Menschenschlangen, denn diese bringen eine gesunde Abwechslung in die Mittagspausenroutine zwischen Kantine und „klassischer“ Imbissbude. Klassisches Fast-Food wird in den Food Trucks dabei selten angeboten, stattdessen lautet das Motto: schnell, aber (etwas) gesund und vor allem lecker! Im Zeitalter von Bio, Vegan, Öko und Co. verwundert es nicht, dass dieser Trend vor wenigen Jahren von Manhattan nach Mainhatten übergeschwappt ist. Mit „Goose“ ist jetzt ein neues, innovatives Konzept in Frankfurt gestartet.

Goose: Waffeln exklusiv
Seit nicht mal zwei Wochen fahren Gökhan Kaba und Patrik Bruch mit ihrem Food Truck durch Frankfurt. Aus dem 50-Jahre alten Citroën-Bus verkaufen sie herzhafte und süße Waffeln sowie drei verschiedene Arten von Quiche. Zwei Dinge sind den Jungunternehmern dabei besonders wichtig: Frische und Saisonalität. „Wir stellen alles selbst her, von Pesto bis zu Kartoffelchips. Die Karte werden wir saisonal anpassen, damit die Verwendung regionaler Produkte gewährleistet ist“, betont Gökhan Kaba.

Wie man die – eingestaubte – Imbisswagenkultur auf kreative und moderne Art aufmischen kann, zeigt ein Blick in die Speisekarte: Die Kräuterwaffel (5,50/6,50 €) kann wahlweise mit Kuh- oder Büffelmozzarella und frischem Tomaten-Kräutersalat, Fleur de Sel, Olivenöl, Balsamico-Creme und frisch gemahlenem Pfeffer gewählt werden. Mit Rote-Bete-Mousse, frischem Kräutersalat, gerösteten Pinienkernen, lila Kartoffelchips und weißem Balsamico-Meerrettich-Dressing kommt die Spinatwaffel (6,50 €) daher. Und die verschiedenen Sorten Quiche (je 3,70 €) können mit Zwiebeln und vier Sorten Käse, mit Champignons, roter Paprika und frischen Kräutern oder französischem Ziegenkäse mit Tomate und Basilikum gewählt werden. Auch die süßen Waffeln, die mit Cheesecake-Creme, Zwetschgen-Mousse oder Rosmarin-Crumble (je 4,50 €) kombiniert werden, lassen das Herz jedes Feinschmeckers ein wenig höher schlagen. Im Winter werden die Waffeln dann klassischer Weise mit Spekulatiuscreme oder Zimt kombiniert. Die Bohnen für Kaffee, Espresso und Cappuccino kommen von den Jungs von Hoppenworth & Ploch, die in ihrem gleichnamigen Café auf dem Campus Westend den vermeintlich besten Kaffee der gesamten Stadt verkaufen.

Erfahrungen in der Gastronomie hatten Patrik Bruch und Gökhan Kaba vorher nicht. Bruch arbeitete zuvor als Shopgestalter und Kaba in der Werbebranche. Neben ihrer Vorliebe für gutes Essen verband die beiden auch ihre Unzufriedenheit in ihrem Beruf. „Bis nachts zu arbeiten war nichts für mich“, betont er und beschloss auszusteigen und sich selbstständig zu machen. „Die Idee kam mir zum ersten Mal vor gut vier Jahren; erst wollte ich Sandwiches anbieten, dann kam ich aber auf die moderne Variante der Waffel“, so Kaba. Das Handwerk hierfür haben sie sich selbst angelernt und einen Barista-Kurs besucht: „Es gibt ja kaum was Schöneres, als mit Blick auf den Main Kaffee zu trinken und eine Waffel zu essen, und von unserem Standort am Osthafen gibt es den schönsten Ausblick auf den Main“, sagt Kaba.

Im letzten Jahr war es dann soweit, und die Jungunternehmer kauften einen Truck: „Der Wagen stammt aus dem Baujahr 1946, wir haben ihn einem Filmproduktionsteam aus Belgien abgekauft“, erzählt Kaba. Ein geschultes Filmauge könnte der Truck an eine Reihe französischer Filmproduktionen aus den 1960er und 1970er Jahren erinnern. Aus diesem Grund wurde der Truck auch von außen wenig verändert. Weitaus mehr verändert kommt der Innenraum daher. Da im Wagen nicht nur der Verkauf, sondern auch die Zubereitung und jegliche Vorbereitungen stattfinden, musste der Wagen von innen komplett ausgebaut werden. Den Umbau übernahmen Brita Jaichner und Marc Ulm von der Hochschule für Gestaltung in Offenbach.

Diese Kombination aus Retro-Look und moderner Interpretation der Waffel komme bisher gut an: „Wir hatten erstmal gar nicht mit so viel Andrang gerechnet. Aber immer nur Pommes und Co. ist auf Dauer langweilig; die Leute freuen sich über unseren Truck und ein wenig Abwechslung in der Mittagspause“, so Kaba.

Von Montag bis Samstag ist der „Goose“-Truck auf Privatgrundstücken in Frankfurt und Offenbach zu finden. Da die Stadt Frankfurt keine öffentlichen Stellplätze vergibt, sind sie auf solche privaten Stellplätze angewiesen. In Moment fehlt ihnen noch ein Stellplatz für Donnerstag. „Wir suchen derzeit nach einem geeigneten Platz in Bornheim, Nordend, Sachsenhausen, Bockenheim oder in der Innenstadt und freuen uns über jeden Tipp!“, so Kaba.

Goose Frankfurt, dienstags und donnerstags im Ostend, Otto-Meßmer Straße 3 (Innenhof Publics) von 10–14 Uhr; mittwochs in Offenbach, Ludwigstraße 180 (Heyne Fabrik) von 12–14 Uhr; freitags im Ostend, Lindleystraße 5 (Morgen Interiors) von 12–14 Uhr und samstags in Sachsenhausen, Wallstraße 11 (Markt im Hof) von 10–17 Uhr
Weitere Informationen unter www.goose-ffm.de und www.facebook.com/goosefrankfurt


Burrito Bande: Geschmack braucht Zeit
Die Burrito Bande ist eine der wenigen Banden, die ihre Überfälle vorher ankündigt: Seit Juni 2013 rollen die Banditos mit ihrem Food Truck durch Frankfurt und servieren „Slow Fast Food“. Slow, da das Rindfleisch bei niedriger Temperatur über 24 Stunden gegart wird. Alternativ gibt es marinierte oder gegrillte Hühnchenbrust, zum Beispiel mit Mango-Chutney, oder veganes Soja-Hackfleisch. Die Burritos gibt es ab 5,90 €. Mittlerweile fahren drei Trucks der Freunde Oliver Meiser und Jan Dinter feste Standorte in Frankfurt an, die einmal pro Woche an einem festen Tag besucht werden. Die Abendtouren sind oftmals flexibler gestaltet. Man erkennt die Burrito-Band in der Regel an ihren schwarzen Food-Truck.

So viele Vorzüge das Essen im Freien mit sich bringt – im Winter kann es jedoch etwas kühl werden. Die Lösung des Problems wartet ab 3. September in der Markthalle: Die Bande hat bereits im letzten Jahr einen Pop-up-Store in der Bahnhofshalle eröffnet, ab Mittwoch ist sie dann täglich von 10–21 Uhr für die Freunde des Burritos da.
Termine und Standorte der Burrito-Bande auf www.burritobande.de/standorte und www.facebook.com/BurritoBandeFrankfurt

BurgerMeister: Eintracht und die Burger
Den BurgerMeister alias Matthias Aul kennt man aus Sachsenhausen (Dreieichstraße 20), wo er bereits seit 2011 seine Burger-Patties brutzelt. Zusammen mit Andy Hoos, dem Hausmetzger des BurgerMeisters brutzeln sie nun mobil. Premium-Rindfleisch, Hamburgerbrötchen von Kröger und hausgemachte Saucen. Lecker! Der BurgerMeister wird seinem Namen gerecht und kann gut mit der Frankfurter Konkurrenz mithalten. Die Qual der Wahl liegt letztlich doch wieder beim Konsumenten, der zwischen 20 verschiedenen Burger-Kreationen wählen muss. Bei Spielen der Eintracht trifft man den Food Truck, den die Besitzer liebevoll „black fatty“ nennen, am Stadion an. Montag, Dienstag und Mittwoch ist der Burger Truck zwischen 11.30 und 14.30 Uhr an verschieden Plätzen unterwegs.

Termine und Standorte des BurgerMeisters unter www.burgermeister-frankfurt.de und www.facebook.com/pages/BurgerMeister-Frankfurt
Burgermeister, Sachsenhausen, Dreieichstraße 20


Bild: v.l.n.r. Patrik Bruch und Gökhan Kaba
 
1. September 2014, 11.42 Uhr
Vera Kuchler
 
 
Fotogalerie:
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