Bei der neuesten Aktion im Estragon kann man zwei Vergnügen miteinander verbinden: Literatur und gutes Essen. Bei Lesungen am 09., 17., 23. und 29. März wird ein Menü serviert, das sich thematisch am Inhalt des Buches orientiert und diesen auch am Gaumen nachvollziehbar macht.

Astrid Keim betreibt das Restaurant Estragon nun schon seit 18 Jahren zusammen mit ihrem Mann Eckardt Keim. In den vergangenen Jahren gab es derartige Veranstaltungen schon häufiger, schließlich hat sie nun bereits ihr fünftes Buch veröffentlicht. Im Roman ‚Der Koch, der drei Mal lebte' geht es um einen zeitgenössischen Sternekoch, der sich aufgrund einer Depression in therapeutische Behandlung begibt. Sein Therapeut schlägt ihm eine Hypnosesitzung vor. Während dieser tauchen vergangene Epochen im Unterbewusstsein des Küchenchefs auf: Rom zu Zeit des Kaiser Nero, Kastilien im frühen 16. Jahrhundert und Versailles kurz vor der französischen Revolution. Die Autorin hat die Intention, diese Bilder nah am tatsächlichen historischen Kontext zu halten und vor allem die Essgewohnheiten der jeweiligen Epochen stimmig darzustellen.

Im Anhang des Buches finden sich drei Rezepte aus jeder Epoche, die Eckardt Keim so abgewandelt hat, dass sie dem heutigen Geschmack entsprechen. Wer sich aber lieber bekochen lässt, sollte zu einer der Lesungen kommen, zu denen ein 3-Gänge-Menü gereicht wird. Zu Beginn gibt es Fleischbällchen mit Kräutersauce aus der Zeit Neros. Darauf folgen geschmortes Kaninchen und Crèpe mit einer Füllung aus geschmorten Birnen und exotischen Gewürzen, beides aus dem Kastilien des 16. Jahrhunderts. Zu jedem Gang kann der Gast zwischen diesen Gerichten und einer Alternative aus der heutigen Zeit wählen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm: Insgesamt gibt es vier Termine, von denen zwei bereits ausgebucht sind. Reservierungen für den 9. und 23. März werden unter astridkeim@gmx.de entgegen genommen.

Estragon, Nordend, Jahnstraße 49, Beginn 19:30 Uhr, 31,50€ (Menü inkl. 2x 0,1l Wein), Tel. 069/5978038